In einem Offenen Brief hatte der DKV am 14.6.2022 an die künftigen Koalitionspartner in NRW dringend appelliert, das Kulturministerium als ein eigenständiges zu erhalten:
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, sehr geehrte Frau Vorsitzende,
mit großer Sorge hat der Deutsche Komponist:innenverband zur Kenntnis genommen, dass in den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und GRÜNEN der Kultur künftig nur noch eine nachgeordnete Bedeutung eingeräumt werden soll.
Während im Wahlprogramm der CDU der Stellenwert der Kultur in NRW und die kulturpolitischen Erfolge der vergangenen Jahre noch explizit genannt wurden, soll lt. Ihrem „Sondierungspapier“ die Arbeit des Kulturministeriums unter Isabel Pfeiffer-Poensgen nicht weiter fortgesetzt und die Kultur stattdessen in einem Sammelbecken zwischen „Wissenschaft, Medien, Sport und Ehrenamt“ mitbetreut werden.
Die beispiellose Kulturpolitik der letzten fünf Jahre in NRW war dem Willen der alten Koalition und einer fachkundigen Ministerin geschuldet. Mit dem in Deutschland bisher einmaligen Kulturgesetzbuch, das im Januar 2022 in Kraft getreten ist, sollten die Grundlagen und Strukturen für künstlerisches Arbeiten in NRW gefestigt werden – und dies gilt es nun, in der neuen Legislaturperiode umzusetzen.
Der Deutsche Komponist:innenverband schließt sich vollumfänglich den Forderungen des Kulturrates NRW vom 13.6.2022 an. Es geht um die Fortsetzung und Fortentwicklung bewährter Politik, daher appellieren auch wir dringend an CDU und GRÜNE, ein eigenes Kulturministerium zu erhalten.
Moritz Eggert (Präsident)
Robert HP Platz (Vorsitzender des Landesverbandes NRW)
Camille van Lunen (Stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes NRW)
Am 12.7.2022 bekamen wir die folgende Antwort auf unser Schreiben:
Sehr geehrter Herr Professor Eggert, sehr geehrter Herr Professor Platz, sehr geehrter Frau van Lunen, sehr geehrte Frau Dr. Müller,
Herr Ministerpräsident Wüst dankt Ihnen für Ihr Schreiben vom 14. Juni 2022. Er hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.
Für Ihre Würdigung und Anerkennung der kulturpolitischen Arbeit der bisherigen Landesregierung bedanken wir uns. Ihr Bekenntnis wie auch das vieler andere Menschen in unserem Land zeigen, dass wir offenbar an vielen Stellen gute Impulse setzen konnten, die auch in der Corona-Zeit das Wirken unserer Künstlerinnen und Künstler weiterhin ermöglicht und nach Kräften unterstützt hat. Die neue Landesregierung ist gewillt, diesen Weg einer offensiven und künstlerzugewandten Kulturpolitik fortzusetzen, und verdeutlicht dies durch einen weiteren Aufwuchs der Kulturfördermittel in NRW um 157 Mio. € für die kommenden fünf Jahre. Dabei bleibt die grundlegende administrative Struktur in Form des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft erhalten, und Frau Ministerin Brandes und Frau Staatssekretärin Türkeli-Dehnert werden den eigeschlagenen Weg für die Kultur in unserem Land vehement unterstützen und weiterführen.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Thomas Baerens
Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW